Regen – Wildpferde – Regen – Traumstände – Regen – Flamingos

Von der schönen italienischen Kleinstadt Bosa aus ging es zunächst zu unserem Zwischenstopp. Über kurvenreiche Straßen durch die Berge zum Hang des Monte Ferru entlang haben wir unseren Rastplatz erreicht. Dort ging es von einem kleinen Parkplatz aus steil bergab zu einem paradiesischen Fleckchen auf der Insel. Nach der kurzen Wanderung und immer dem Rauschen folgend sind wir am Cascata Sos Molinos, einem 12m hohem Wasserfall angekommen. Das Naturbecken an dem wir nun standen war von sattem grün und riesigen Felsen eingerahmt. Sicherlich auch ein sehr schöner Badeplatz, aber die recht kühlen Temperaturen und der ständig neu einsetzende Regen hält uns dann doch davon ab. Die Natur um uns herum ist atemberaubend, es fühlt sich an als wären wir irgendwo mitten im Jungle, obwohl ganz in der Nähe unser Wohnwagengespann steht.

Wir machen unser weiter auf den Weg Richtung Westen zu dem schönen Küstenort Is Arutas. Der weiße Strand dort ist nicht einfach so aus Sand, sondern aus glänzenden reiskorngroßen Quarzsteinchen. Um uns herum, außer ein paar Häusern und unzähligen Feldern, findet man nichts außer wunderschöner Natur. Dank des vielen Regens, blühen überall um uns herum die Blumen. Ein wunderschöner Ort auf dieser Insel der zum Verweilen einlädt, wäre da nicht der ständige Dauerregen. Die Stunde Regenpause am Nachmittag haben wir allerdings ausgiebig mit einem Strandspaziergang entlang der Klippen genutzt. Auch hier direkt in den Dünen überall Wildblumen. Ein wunderschöner Anblick der uns in Erinnerung bleiben wird. Für Groß und Klein hatten wir Drachen mit (die gehören zur Standardausstattung unseres Wohnwagens), so dass niemanden von uns bei dem Ausflug langweilig werden konnte.

Nach einer durch regneten, aber ruhigen Nacht, auf dem leeren Parkplatz vor einer Bar haben wir unsere Sachen wieder gepackt und uns in Richtung Oristano gemacht. Dank der Nebensaison und des schlechten Wetters, ist es wirklich sehr ruhig auf der Insel, hatten wir bislang keine Probleme Stell- oder auch Prakplätze gemeinsam zu finden. Oristano als Stadt war ganz nett, doch wir waren eher von dem leckeren Eis, als von der Altstadt entzückt. Nach einem kurzen Bummel und mit voll getanketem Frischwasser für Wohnwagen bzw. Wohnmobil ging es weiter ins Landesinnere.

Für unsere kleine Pferdenarrin Amelie haben wir uns in Richtung Tulli zu den dort noch frei lebenden Wildepferde begeben. Unser Ziel, der gewaltige Tafelberg nördlich von Su Nuraxi. Die Hochtafel Giara di Gestui, mit einer Fläche von mehr als 50 km² ist streng geschützt und darf nicht befahren werden. Nach einer Nacht vor der Rangerhütte, machen wir uns zu Fuß auf die Suche nach den letzten frei lebenden Wildpferdeherden Europas. Der Ranger lächelte uns allerdings an, als er unser Schuhwerk (Turnschuhe) sah und machte uns deutlich, dass die Kinder zwischendurch schon getragen werden müssen, denn „many water“ verstanden auch wir. Die schönen Wege machten die meiste Zeit eher den Eindruck eines Bachlaufes, doch wir wollten unbedingt die Pferde sehen. Selbst die Regenwürmer haben hier bei so viel Regen andere Dimensionen. Der Weg ist das Ziel, dies passte auch zu diesem Ausflug. Vorbei an den Wassermassen und Seen die sich gebildetet hatten, konnten wir die wunderbare Natur bestaunen. Um uns herum Korkeichen, Alpenpfeilchen und uns unbekannte schöne Gewächse. Die Mädels wurden immer wieder über das Wasser getragen, doch außer Hufspuren und Pferdeäpfeln haben wir von den Wildpferden nichts zu sehen bekommen. Für uns war dies, auch trotz des Wetters (wie immer in den letzten Tagen mit Regen) ein toller abwechslungsreicher Ausflug.

Um den Regen und Nebelfeldern langsam zu entkommen haben wir uns entschlossen ein Teil des Südwesten unerkundet zu lassen und den Süden Sardiniens anzusteuern. Laut Reiseführer ist die Südküste (Baia Chia) der heißeste Punkt Sardiniens. Und genau das wollen wir! Mal schauen ob das Wetter endlich mit uns mitspielt. Heute hat es immer wieder geregnet, allerdings kein Dauerregen mehr und wir konnten am Nachmittag zwischenzeitlich blauen Himmel sehen.
Wir sind am Samstagnachmittag dann auf dem Campinglatz Portu Tramatzu bei Teulada angekommen. Der Campingplatz als solches haut uns nicht von den Socken, die Lage am weißen Sandstrand macht allerdings alles wieder gut.

Wir haben beschlossen insgesamt drei Nächte hier zu verbringen und das Wetter wurde von Tag zu Tag besser. Am Sonntag und Montag konnten wir die Nachmittage sogar komplett bei Sonnenschein am Strand verbringen. Der Montag blieb seit über einer Woche der erste regenfreie Tag. So fühlt sich Urlaub an!
Mit dem Kanu haben wir die Bucht erkundet, Sandburgen gebaut, im Meer gebadet und am Strand Fußball gespielt. Ein wunderschöner weißer Sandstrand an dem es uns wirklich gut gefallen hat. Paulis Kommentar zu dem Strand war… „Mama der Sand hier am Strand sieht aus wie Mehl!“

Die Costa del Sud hat eine wunderschöne Küstenstraße. Hoch und runter und durch zahlreiche Kurven ging es zunächst an den wunderschönen Strand von Chia Baia an dem wir eine wunderbare Mittagspause verbracht haben. Für Oma und Opa gab es mit der schlafenden Maja einen Cappuccino an der Strandbar und der Rest hat einen Strandspaziergang mit Eis in der Hand unternommen. Und warum quietscht der Sand beim Laufen unter den Füßen? So ganz klar ist uns das noch nicht…
Dunkle Wolkenmassen haben uns dann leider wieder zurück zum Parkplatz getrieben. Aber ein wenig Karibikfeeling nehmen wir als Erinnerung an diese schöne Badebucht mit! Wir machen uns noch gute 20km weiter Richtung Pula. Leider hört der Regen erst gegen Abend auf und wir machen noch einen schönen Spaziergang entlang der Bucht. Wer hier bei den Flamingos mal eine Nacht wie wir verbringen möchte, kommt zu dem Küstenabschnitt Nora bei Pula. Auch hier ein toller Stellplatz und wir können vom Wohnwagen aus die Flamingos beobachten.

Wir stehen nun auf einem Parkplatz in Cagliari für schlappe 4 Euro pro Stunde, dafür gibt es gratis WiFi inklusive und wir können unseren Blogbeitrag endlich wieder veröffentlichen. Es sind noch zwei Tage schlechteres Wetter angesagt und dann hoffen wir auf Sonne. Wir lassen wieder von uns hören! Liebe Grüße von der Costa del Sud!

Michael Verfasst von:

Ein Kommentar

  1. Jürgen Schiessleder
    Mai 9, 2018
    Antworten

    schön wieder was von Euch zu hören.
    in google maps sind tolle Bilder auch von dem Strand mit den weißen Tic-Tac Steinen..
    mit dem Regen habt ihr wahrlich etwas Pech zumal wir in Bayern den wärmsten April seit der Wetteraufzeichnung gehabt haben .und dringend Regen brauchen !!!
    weiterhin gut Fahrt und viel Spass
    J.S.

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