Dromedarausflug, Palmengärten und Bergmassive

Am Donnerstag den 05. April war es nun endlich so weit. Wir konnten unseren Ausflug in die Wüste buchen, denn Maja hat ihr Drei-Tage-Fieber gut überstanden! Den Tag über verbrachten wir am Pool, der schön gelegen in einem Olivengarten lag. Dies war vor allem der Ort an dem es nahezu windstill war. Bereits am Morgen herrschte wieder starker Wind und Sandsturm. Am Wohnwagen war es nicht auszuhalten, also mussten wir uns zurückziehen. Da war der Pool und ein Ausflug nach Merzouga ideal für uns. Doch zu unserem Glück lies der Wind im Laufe des Tages nach. Am Abend ging es los um in der Wüste den Sonnenuntergang erleben zu dürfen.
Zwei Dromedare warteten bereits auf uns. Wenn das Dromedar, welches zunächst „kniend“ im Sand liegt um aufsteigen zu können sich erhebt, merkt man wie groß diese Tiere überhaupt sind. Von dort oben ging es dann schaukelnd immer tiefer in die Wüste. Auf einem Plateau machten wir Pause, um von dort die Dünen zu erkunden. Es ist schwer dieses Erlebnis in Worte zu fassen. Eines steht fest, dieser Ausflug gehört bereits jetzt zu unseren Highlights in Marokko. Zu unserem Glück hatten wir beste Sicht und konnten den Blick in die Ferne sehr genießen. Unglaublich schön wie der Wind den Sand zu dieser atemberaubenden Landschaft geformt hat. Die Kinder waren natürlich ebenfalls von dem Abenteuer begeistert. Einen größeren Sandkasten gibt es einfach nicht…
Wir haben zu den Mädels gesagt, dass sie diesen Moment sehr genießen sollen da wir so schnell nicht wieder die Chance haben werden in die Wüste zu kommen. Amelie meinte dazu nur, dass wenn sie dann in der Schule ist, ihre Lehrerin einfach fragen wird, ob wir uns dann dafür nicht einfach eine „Auszeit“ nehmen können.

Eine tolle Zeit auf dem Campingplatz „Haven La Chance“. Durch Hassan, der uns morgens immer warmes Brot brachte und uns alle Fragen beantworten konnte, war dies ein toller Platz an der Erg Chebbi. In unserem Auto und Wohnwagen haben wir nun an jeder erdenklichen Stelle Sand, welchen wir so schnell wohl erst einmal nicht mehr loswerden. Erstaunlich gut ging es am Freitag früh weiter zu unserem nächsten Ziel kurz vor Meski.

Wir stehen nun auf einem tollen Campingplatz mitten in einer Palmenoase. Der Platz Tissirt ist klein und ruhig und wir fühlen uns auf Anhieb sehr wohl. Oulad Chaker heißt die Gemeinde, zu der drei Dörfer gehören. In einem Dorf davon ist unser Platz für diese Nacht.

Den Nachmittag haben wir in einem „öffentlichen Freibad“ an der Source Bleu de Meski verbracht. Mit einem Freibad wie bei uns daheim hat dies allerdings nicht all zu viel zu tun. Das Becken liegt unter Palmen und wird von einer Quelle der Oase gespeist und verleiht diesem Platz einen ganz besonderen Charme. Die Fische in dem Becken gelten als heilig und dürfen nicht gefangen werden. Amelie lies es sich natürlich nicht nehmen das kühle Nass zu genießen und ihr Schwimmkünste zu zeigen. Der Rest der Familie war mit einem leckeren Getränk unter dem Sonnenschirm sehr zufrieden. Das Ambiente ist hier einmalig! Man konnte sich an der Natur, aber vor allen auch an den Marokkanern und ihren Gepflogenheiten nicht satt sehen. Maja war der Star in dem Café, in dem sie sich krabbelnd von Tisch zu Tisch begab und alle anlächelte. Das ein oder andere Küsschen bleibt von den Einheimischen da nicht aus. An einem schicken Plastikstuhl hat sie dann „schiebender Weise“ ihre ersten Schritte zur Schau gestellt. Zum Anbeißen unsere Kleinste.

Auf dem Rückweg zum Platz haben wir uns noch einmal die Zeit genommen, die Landschaft zu genießen. Von einer Aussichtsplattform hatten wir einen tollen Ausblick auf den breiten Palmengürtel des Oasentals mit seinen rotbraunen Lehmdörfern. Die Bauern nutzten das Wasser und bewirtschaften kleine Felder unter den Palmen. Eine wunderschöne Landschaft, die eigentlich zum Verweilen einlädt. Doch für die nächsten Tage ist eine schlechte Wettervorhersage prognostiziert. Da wir durch das Bergmassiv mit über 2.000m Höhe auf unserer Route müssen, stand fest weiter in Richtung Norden zu fahren. Da in den nächsten Tagen ggf. auch leichter Schneeregen voraus gesagt ist, wollen wir unbedingt vorher den Pass hinter uns gebracht haben. Das sind mal Kontraste über 30 Grad in der Wüste und nun können wir uns wieder warm einpacken. Es bleibt spannend!

Heute ging es also für uns weiter in Richtung Norden und somit leider auch ins schlechtere Wetter. Aber da für die kommende Woche nahezu überall schlechteres Wetter in Marokko angekündigt ist, können wir auch mit einer anderen Route daran nichts ändern.
Unser erstes Zwischenziel für den heutigen Tag ist die Stadt Ar-Rachida mit ca. 90.000 Einwohnern. Da wir an Lebensmittelvorräten „abgebrannt“ waren, mussten wir unbedingt mal wieder richtig einkaufen. Als Ziel hatten wir in unser Navi die im Zentrum liegende Markthalle eingegeben. In einer Nebenstraße haben wir zügig einen Parkplatz für unser Gespann gefunden und dann ging es los mit dem Einkaufserlebnis. Auf dem Photo ist zu sehen, wie die Unterwäsche neben den halben Tieren beim Fleischer verkauft werden. Toller Kontrast. Weit und breit waren wir mal wieder die einzigen Touristen und dann dazu auch noch mit so süßen Kindern. Da kommt es des öfteren vor, dass wir fünf angesprochen werden. Auf der Suche nach einem Mittagssnack sind wir auf den nett Marokkaner Housin gestoßen. Dieser sprach super deutsch und brachte uns zu einem super Imbiss der von jungen Leuten betrieben wurde. Auch hier hat Maja sie alle „unterhalten“ und verzaubert. Der mit Safran verfeinerte Reis im Salat war einfach nur lecker. Die orientalische Küche hier ist wirklich zu empfehlen. Housin begleitete uns im Anschluss noch an einem Getränkestand, an dem es Zuckerrohrsaft mit Zitrone und nach Wunsch mit Ingwer verfeinert gab. An dem Stand wurden die Zitronen auf eine Zuckerrohrstange gespießt und dann „geschreddert“ bzw. gepresst. Die Herstellung und der Saft als solches war wieder ein spannendes neues Erlebnis/ Erfahrung für uns in Marokko.

Kurz hinter der Stadt sind wir an dem Stausee Hassan Addahkhil vorbei ins Felsmassiv gefahren. Eine atemberaubende Landschaft die immer wieder von Palmenhain geschmückt ist.

 

Weiter ging es durch das wunderschöne Ziz Tal über die Berg und den Pass Tizi-n-Tairhemt (1907m). Die Landschaft änderte sich hier oben total. Die Landschaft war hier wieder viel grüner und zeigte später sogar einen Bereich mit Pinienwäldern. Wir machten auch hier einen kurzen Stopp und kauften einem Bergbauern 1kg Pinienhonig ab.
Auf den Weg ins Tal hatten wir einen tollen Fernblick, allerdings waren die Serpentinen auch nicht zu unterschätzen. Auf 1480m angekommen stehen wir nun in Midelt auf dem CP Municipal. Der Platz ist eine Katastrophe und leider nicht so wie erhofft, aber für eine Nacht völlig ausreichend. Wir haben nun am Nachmittag noch 12 Grad und heute Nacht soll es auf 1 Grad akühlen. Zum Glück hat unser Wohnwagen eine Heizung die wir gleich einschalten werden.

Im Wohnwagen können wir übrigens hier das Klappern der Störche hören, die ganz in der Nähe ihre Nester haben. Amelie hat sieben Nester und vier Störche gezählt. Morgen geht es weiter Richtung Azrou zu den Affen.

Neben dem Klappern ist hier auf dem Platz auch wieder Hundegebell zu hören. In Marokko gibt es unglaublich viele Wildhunde die sich nach Einbruch der Dunkelheit lautstark bemerkbar machen.

Michael Verfasst von:

2 Kommentare

  1. schiessleder
    April 8, 2018
    Antworten

    Toller Bericht !
    klingt ja alles sehr interessant und abenteuerlich, ich kann nur sagen macht weiter so.
    J.S.

  2. April 8, 2018
    Antworten

    Voll der lange Bericht, Wahnsinn ? und Maja mausi krabbelt und macht die ersten Schritte? Voll toll ? Knutschis von Tine ? und dem Rest

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