Zurück in Europa!

Seit dem letzten Beitrag ist wieder einiges passiert. Wir befinden uns seit Samstag, den 21.04 wieder auf dem europäischen Festland. Aber um unsere „Berichtslücke zu füllen“ beginne ich lieber ab Freitag zu erzählen. Es ging von El Hoceima nach einer stürmischen Nacht weiter Richtung Nador. Die Stadt hat uns nicht ganz so gut gefallen. Beeindruckend war für uns allerdings das Freitagsgebet, welches wir nahezu live neben der Moschee mitbekommen haben. Für diesen Moment steht nahezu alles Still und im Anschluss geht der Alltag weiter. Der Freitag ist für die Moslems allerdings wie der Sonntag bei uns und somit war die Stadt sehr ruhig. Neben ein paar kleinen einzelnen Boutiquen und Restaurants bzw. Cafés hatte alles geschlossen. So war es für uns schwierig unsere letzten DH „auf den Kopf zu hauen“. An einem kleinen mobilen „1 DH Shop“ sind wir unser Hartgeld dann doch noch los geworden. Ansonsten war hier alles auf Ruhemodus, das im Reiseführer als hübsches Café beschrieben war, sah sehr heruntergekommen aus und war ebenfalls geschlossen. Ein MC Donald’s hatte allerdings geöffnet, daneben waren wieder Gaukler mit Affen und Dromedaren. Nein danke! Wir machten einen großen Bogen darum und ließen uns von Google Maps zur Grenze führen. Denn an Nador grenzt die spanische Enklave Melilla.

Der Grenzübergang erfolgte also anders als auf dem Hinweg über das Festland und kostete uns einiges an Nerven. Zunächst mussten wir uns in die Autoschlange einreihen. Rechts und links von uns herrschte viel Leben. Eine Art Flohmarkt, viel Cafés, Restaurants und Geschäfte. So wurde es für die Wartenden nicht langweilig. Uns hielt allerdings eine Gruppe marokkanischer Jungs auf Trab, die versuchten Geld zu erbetteln und in unseren Wohnwagen zu kommen. Einer von ihnen kletterte sogar auf den Wohnwagen. Man erklärte uns dass die Kinder versuchen auf die andere Seite der Grenze zu kommen um dort Dinge zu verkaufen. Drogen?! Wer weiß…?! Verärgert beschwerten wir uns bei der Grenzpolizei und hielten „Wache“ neben unserem Gespann. Der Grenzübergang dauerte drei Stunden und wir waren entsetzt über den Ablauf. Hier arbeiten Schlepper und Polizei doch irgendwie Hand in Hand. Nachdem wir alle Papiere abgegeben und kontrolliert hatten ging es noch einmal zur Grenzkontrolle auf spanischer Seite und dann konnten wir endlich weiter. Neben uns hatte sich ein Flüchtling unter einen LKW geklemmt, wurde allerdings entdeckt und rannte Weg. Von der Polizei allerdings keine Versuch diesen zu schnappen…. das soll mal jemand verstehen?!

In Melilla haben wir dann auf einem öffentlichen Parkplatz etwas oberhalb der Stadt einen guten Platz für die Nacht gefunden. Ein Anwohner versicherte uns, das wir hier ohne Probleme stehen könnten und das Militär gleich neben an wäre. Also ein sicherer Platz dachten wir uns… Am nächsten Morgen waren wir früh wach und um uns herum alles von der Policia local abgesperrt. Michi scheuchte den Rest aus den Betten, als plötzlich einige Militärfahrzeuge an uns vorbeifuhren. Unter anderem acht Panzer !!! Wo waren wir hier nur gelandet… ? Als dann ein Panzer direkt auf uns zusteuerte wurde es doch unheimlich…

Nach Rücksprache mit den netten Soldaten des Militärs, die die Absperrung auf dem Parkplatz erweiterten haben wir dann heraus gefunden, dass in der Stadt ein Sportfest bzw. Wettkampf stattfindet und wir bis 12.00Uhr den Parkplatzräumen sollten. Puh… Schreck lass nach,… das war uns doch alles etwas „spanisch“ vorgekommen. Wir machten uns auf Richtung Hafen wo wir unser Auto abstellen konnten um dann später auf die Fähre zu kommen. Bei einem Spaziergang durch die hübsche Stadt war es uns dann auch klar. Hier fand ein riesiges Sportereignis statt, welches irgendwie vom Militär aus organisiert wurde. Die ganze Stadt war in Sportklamotten auf den Beinen. Nach einem beeindruckendem Rundgang ging es für uns nun auf die Fähre. Mit der Bahama Mama fuhren wir den spanischen Hafen in Almeria an. Das Schiff war super leer, von 1000 möglichen Plätzen war es nur mit 54 Crew Mitgliedern und 71 Passagieren an Board belegt. Die Schifffahrt war also super angenehm und wir konnten die Weiterfahrt in Spanien schnell wieder aufnehmen. Unser nächster Stopp war nun der Campingplatz BellaVista in Àgueria. Vorbei an unendlich vielen Gewächshäusern entlang der andalusischen Küste sind wir flott über die Autobahn angekommen.

Der Campingplatz auf dem wir nun stehen ist klein und überschaubar. Wir haben einen schönen Pool, den wir endlich auch nutzen können denn wir haben hier so um die 24°C und Sonne. Leider auch wieder viel Wind, aber wir wollen uns nicht beschweren. In dem Toilettenbereich setzt sich ein bisschen der Charme der 80er Jahre durch, denn auf jeder WC Kabine befindet sich auch ein schicker Aschenbecher. Gestern haben wir einen schönen Ausflug mit der Rädern an der Promenade gemacht und haben uns zum Abschluss des Tages Pizza und Gelato gegönnt. Eins ist uns nur jetzt schon klar wir müssen uns erst einmal wieder an die europäischen Preise gewöhnen. Vieles hat in Marokko dann doch nur 1/3 von dem in Europa gekostet. Doch wir genießen die Auszeit hier und kommen erst einmal richtig in Europa an.

Heute haben wir auf dem Platz eine deutsche Familie aus HH kennen gelernt, die mit ihren beiden Kindern Amelie und Louisa auch die Elternzeit in ihrem VW Bully zum Reisen nutzen. An dieser Stelle sei gesagt, es war ein sehr schöner Tag mit Euch und wir wünschen  weiterhin eine schöne Reisezeit.

Morgen geht es für uns weiter Richtung Valencia. Mal schauen wie das Wetter wird und wie gut die Kindern bei der Autofahrt mitmachen, denn bis Barcelona ist es noch ein ganzes Stück zu fahren!

 

 

Hier nochmal ein kurzer Marokkorückblick:

viele Esel – tolle Landschaften – leckeres Brot – ein wenig ist die Zeit stehen geblieben – Lehmhäuser – liebenswerte Menschen – sehr kinderfreundlich – Tajine – Dromedare – Hirten mit Schafen und Ziegen – viel Landwirtschaft – überall Mercedes nur super alt – beeindruckende Märkte – endlose Wüste – Schnee in den Bergen – tolle Bekanntschaften – unendlich viele Schlaglöcher – Küsse für die Kinder –  viel zu viel Müll – Petit Taxis die rasen – Kulturen prallen aufeinander – tolle Kashbah`s – Medinas – Kutschfahrten – nur Wohnmobile – viele alte Touristen – tolle Gerüche der Gewürze – Minztee – Verständnis für den Begriff „Packesel“ – Kluft zwischen Arm und Reich – Couscous

Ein tolles Erlebnis Marokko kennen zu lernen und zu bereisen. Wir kommen wieder!

 

 

Michael Verfasst von:

2 Kommentare

  1. André
    April 26, 2018
    Antworten

    Hi, oh man das ist ja alles crazy, wobei, wenn ich an meine Bundesjungendspiele denke…da waren auch immer Eurofighter…:D Weiter viel Spaß ihr Lieben, VG die Kochs.

  2. Heike Michael
    Mai 1, 2018
    Antworten

    Hallo ihr Abenteurer, heute habe ich mir mal wieder die Zeit genommen und alles nachgelesen. Das ist ja wirklich eine aufregende Zeit,aber auch sehr interessant,was ihr da so erlebt. Freut mich für euch,auch dass die Kinder so toll mitmachen.Fabian war mit Vivi 1 Monat mit Rucksack in Japan. Haben bisher nur kurz telefoniert nachdem sie zurück sind. Pfingsten werden wir mehr hören und sehen.Soe wollten leider keinen Blog machen.Schade,wo er doch „Medienfachmann“ ist, Bald trefft ihr euch ja mit Lothar und Elke. Das wird ein Wiedersehen!!!! Leider haben die Beiden ja kein Glück in Florenz gehabt. Aber es ist ihnen nichts passiert,sagte Elke am Telefon.Sie schien sehr gelassen. Euch weiterhin noch eine schöne Zeit und kommt gut wieder in eure „alte“Heimat,irgendwann ??? Liebe Grüße ,Heike

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