Vorbei an Dromedarherden – Durch die Einsamkeit nach Tafraoute

Vom Campingplatz Hayatt in Tata sind wir vorgestern nach Tafraoute aufgebrochen. Es gab für die Route mehrere Vorschläge. Wir haben uns aber für die Kürzeste, auch auf Grund einer Empfehlung einer älteren Dame in Zagora, entschieden. Aber mehr dazu gleich. Zunächst sind wir auf der R109 Richtung Westen gefahren. Eine gute zweispurige Teerstraße, die uns direkt in den Antiatlas führte. Es herrschte sehr wenig Verkehr, weshalb es nicht verwunderlich war, dass wir plötzlich Dromedarherden vor uns auf der Straße spazieren sahen. Wir fühlten uns ein bisschen wie im „Serengeti-Park“ oder im Zoo, nur dass das hier in freier Wildbahn war. Für uns und für die Kids war das ein sehr spannendes Erlebnis.

Weiter auf der R109, welche Richtung Norden bis Igherm führt, bogen wir jedoch im Ort Tagmoute nach Westen ab. Nun hatten wir eine einspurige schlechte Teerstraße, welche immer wieder von nicht asphaltierten Stücken durchzogen war. Diese Straße führte uns auf 1900 Meter Höhe. Auf der kompletten Strecke von ca. 50 Kilometern ist uns nicht ein Auto begegnet. Wäre dort etwas passiert… wer weiß wann man uns gefunden hätte…? Es ist zum Glück alles gut gegangen und wir sind schließlich wohlbehalten in Tafraoute, dem Zentrum des Antiatlas, angekommen.

Pause auf 1900 Metern bei den Schafen!

In Tafraoute stehen wir nun schön an dem Hotel „L´Arganier d´Ammeln“ mit ca. 10 Plätzen für Wohnmobile. Wir haben uns dafür entschieden, weil das Hotel einen Pool hat. Das war eine Forderungen von unseren Kids. Jedoch hat der Pool ca. 10°C Wassertemperatur und gereinigt wurde er das letzte Mal vor einem halben Jahr. Egal, Michi, Amelie und Paula waren zumindest einmal kurz drinnen! Am Abend ging es dann noch auf das alljährlich stattfindende Mandelblütenfest in der Stadt. Bevor wir zum Fest kamen wurden wir von dem deutschsprechenden Hassan auf der Mofa abgefangen und zu einem vermeindlich guten Parkplatz eskortiert. Dort angekommen bekamen wir direkt eine Restaurantempfehlung und durften einmal mit in die Teppichaustellung gucken. Gekauft haben wir nichts, obwohl die Teppiche aus Dromedarwolle schon ein sehr schönes Andenken abgegeben hätten. Anschließend haben wir im Restaurant „L´Kasbah“ zu Abend gegessen.

Die Stadt war brechend voll, es gab eine Menge Verkaufsstände mit Kleidung, Schuhen und Agrarerzeugnissen aus der Umgebung. Menschen sämtlicher Altersklassen, ja auch Kleinkinder, waren auf den Straßen nach Einbruch der Dunkelheit unterwegs, meist in Ihrer typischen Tracht gekleidet.

Mandelblütenfest in Tafroute.

Am heutigen Tag ging dann ins Umland von Tafraoute. Zuerst fuhren wir zu den bunten Felsen von Tafroute, welche der Künstler „Jean Verame“ 1984 mit 18 Tonnen blauer Farbe angemalt hat.

bunte Felsen von Tafroute.

Anschließend ging es weiter in die Schluchtenoase „Ait Mansour“. Dort angekommen, sind wir zu Fuss durch die Oase zu einem kleinen, sehr rustikalen Garten-Restaurant namens „Chez Messaoud“ spaziert. Dort angekommen gab es für jeden ein Omelett aus einer Pfanne im Palmengarten. Das ganze war sehr urig, schmeckte aber gut. Das eigentlich beeindruckende sind jedoch die links und rechts steil emporragenden Felswände.

Oase Ait Mansour

In der Palmenoase fliest das ganze Jahr über ein kleiner Bach durch die Schlucht, was für diese Region mit großen Wasserproblemen nicht typisch ist. Damit hat man immer wieder kleinere Gumpen welche zum Baden einladen. In unserem Reiseführer ist sogar eine Schluchtenrundfahrt beschrieben, welche jedoch ein Allrad betriebenes Fahrzeug benötigt, weshalb wir nach dem Besuch der Oase umgedreht und zurück zu unserem mobilen Zuhause gefahren sind.

Einen Tag werden wir noch in Tafraoute verbringen, um das Mandelblütenfest und die Stadt noch näher kennen zu lernen. Danach werden wir die Berge wohl verlassen und uns Richtung Atlantik durchschlagen.

Oase Ait Mansour
Michael Verfasst von:

Ein Kommentar

  1. Harald und Heidi
    März 2, 2019
    Antworten

    Tolle Berichte und super Fotos. Weiterhin viel Spaß und alles Gute:))
    Liebe Grüße aus Stauffenburg

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